Mittwoch, 13. Februar 2013

Salsatanz am Eppendorfer Markt Februar 2005

 
Die PC-Senioren des SnHH e.V. gehen bekanntlich nach dem anstrengenden Kursus in das bekannte Lokal "Zum Griechen" und bei griechischen Wein und Ouzo und gutem Essen wird das vorher Gelernte bei angeregten Gesprächen vertieft.
Das war nun einmal noch nicht alles, denn als wir in einer bitterkalten Februarnacht nach dem Essen,an der Haltestelle am Eppendorfer Markt standen, kam jemand von uns auf die glorreiche Idee, mal nachzusehen, was für ein Etablissement sich jetzt dort an dieser bekannten Ecke an der Ludolfstraße befindet."Zorbas der Grieche" nennt sich der Laden heute.
Schwach in Erinnerung hatte ich eine schicke teure Bar im gehobenen englischen Clubstil.Vor 40 Jahren konnte man seine Whiskyflasche in einem Safe einschließen,wo sie wohlverwahrt wurde.
Wir, 2 Damen, 2 Herren vom SNHH,also der übriggebliebene harte Kern des SnHH Kursus, gingen über die Straße und rein ins pulsierende Leben. Wir kamen anstandslos an dem Türwächter vorbei und bestanden die Gesichtskontrolle am Eingang und bezahlten 4 Euro Eintritt und bekamen einen Stempel auf dem Handrücken. Alles war sehr duster und ich dachte schon an einem Darkroom und mir wurde etwas mulmig. Aber dann hörten wir, das gerade ein Salsa-Tanzkurs imgange sei. Wir setzten uns auf ungemütliche Barhocker und bestellten exotische Cocktails. Es wurde ein Disput ausgefochten mit der blutjungen Bardame,ob an dem Cocktailglas ein Zucker-oder ein Salzrand gehörte. Ich orderte ein Bier.
Wenn wir schon hier sind,dann können wir auch den Salsa-Tanzkurs mittanzen und wir stürzten auf die Tanzfläche,aber nur am Rande. Die Salsa-Tanzpaare waren alle so um 1983 geboren und die Damen hatten schicke weiße bauchnabelfreieTops und sündhaftteure enge Hosen an, die im Scheinwerferlicht leuchteten. Salsatanz ist eine schnelle hocherotische Angelegenheit mit aufreizender Musik,wo man die "Puppen" noch liebevoll umfassen kann. Wir machten mit,ließen aber in der Schrittfolge Takt 3,5,7 aus und auch unsere Damen ließen ihre Becken nur dezent kreisen. Ab und zu riefen wir "Arriva,arriva" und warfen unsere Hände in die Höhe.Der kahlköpfige Maitre de Plaisier mit dem Lippenmikrophon tanzte reihum immer mit den schicksten Damen und die blühten dann richtig auf.
"Anfänger sollten sich jetzt mal zurückziehen." Aber das bezogen wir nicht auf uns. Wir Senioren sind nämlich gebildet und wissen,das südamerikanischer Salsatanz, ein Jeder tanzt, wie er gerade möchte.Salsa bedeutet Improvisation,sagte ein sprachgewandtes bekanntes weibliches Mitglied des Seniorennet-Hamburg.
Plötztlich war ein Herr mit einer Kamara da und wollte von uns ein Foto machen. Ein führendes Mitglied des SnHH sprach die Vermutung aus, daß der Fotograf wohl für das Methusalem-Projekt arbeitet.
Als wir nun nach einiger Zeit unser Eintrittsgeld abgetanzt hatten, zogen wir uns an die Bar zurück. Tranken unsere Getränke und ich aß sämtliche Salzstangen und Erdnüsse auf und bevor nun jemand kommt und fragt, ob ich im Heim für betreutes Wohnen in der Frickestraße lebe, bin ich ab nach Hause gegangen.

 
Heiner Fosseck

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen