Am 20. März, Frühlingsanfang, sonnig und schön war der Tag
gewesen, trafen sich Hans Leip-Freunde und die es werden wollen im Großem Saal
auf dem Süllberg. Mit über 500 Zuschauern war der große Saal rappelvoll. Die
Erwartungen an Sammy Semtner und seine Musiker waren groß. Nach den
einführenden Worten des Vorsitzenden der Hans-Leip-Gesellschaft, Klaus Albers,
kam auch Klaus Schümann kurz zu Wort, der ein gutes Gelingen für den Abend
wünschte.
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis alle musizierenden
Teilnehmern ordentlich verstöpselt waren und dann ging es los. Sehr kräftig und
laut. Zu laut, für manche der Zuhörer im Saal, die sich die Vertonung der
Gedichte von Hans Leip etwas mehr „pianomissimo“ vorgestellt hatten.
Dann setzte Klaus Schümann sich hinter das Schlagzeug und los ging es. „Der
Morgen“ hieß das erste Gedicht und Klaus Schümann gab den Takt vor, so dass die
anderen Musikanten sich beeilen mussten. Heiner Fosseck hatte vor einigen
Wochen irrtümlich geschrieben, dass Klaus Schumann an diesem Abend auf der
Geige spiele, aber das hatte er wohl etwas in dem falschen Hals bekommen. Klaus
Schümann hatte noch nie auf der Geige musiziert und das Schlagzeug passt auch
mehr zu ihm.
„Sanft ist der Winde
Pfiff“ wurde von Sammy Semtner im
Gedicht „Das Seegespiel“ vorgetragen und die Akkorde von seiner Gitarre donnerten
stürmisch aus seiner Gitarre .
Erst als die attraktive Geigenlehrerin Katharina
Apostolides auftrat, hielten sich die
anderen Musiker zurück und man ahnte, dass etwas weniger mehr wäre.
Zu Herzen ging „Lieder im Schutt“, wo Hans Leip 1943 seine
Erschütterung über das zerstörte Hamburg
zum Ausdruck brachte. Hier war Rücksicht sehr angebracht und die Musik
nahm sich auch zurück.
Die junge Dame, die „Lili Marleen“ sang hatte es ersichtlich
schwer, denn es schob sich immer das Bild der Lale Andersen vors Auge und
dieser Evergreen ist jedem noch im Ohr.
Wacker schlug sich Dr. Küpper, ein Enkel von Hans Leip, der
in einem Stück die Trompete spielte.
„Ein Kleingebirg aus bunten Muscheln“, die heimliche Hymne
von Blankenese, wurde natürlich nicht vergessen. Mancher Blankenese fand diese
Jubelhymne nun doch etwas übertrieben,
aber was solls.
„Die Alster „und der „Jenischpark“ wurde genauso gewürdigt von Hans Leip und nun
mit Musik vorgetragen von Sammy Semtner.
Der Musiker und Lehrer hatte noch ein Anliegen an das Publikum: Die
Gewächshäuser am Jenischpark sollen für ein Bargheer-Museum weichen und dagegen
sollten wir sein. Jetzt, wo nach Jahrzehnten endlich die Bargheer-Gesellschaft
einen wunderbaren Platz für ihr Museum
gefunden hat.
Sehr schön war das Begleitheft mit den Texten der Gedichte
aufgemacht. So kaufte ich mir eine CD mit den Liedern dieses Abend und siehe
da, im stillen Kämmerlein zuhause waren die Lieder und die Musik im Einklang .
Hier stimmte alles.
Aber man kann lernen und jetzt hofft die Hans –Leip –
Gesellschaft, dass im nächstem Jahr, zum Frühlingsanfang, wieder ein Abend mit
Hans-Leips vertonten Gedichten möglich wird. Wir freuen uns schon darauf.
Heiner Fosseck