Mittwoch, 2. Januar 2013

Eisige Alster



Eisige Alster

Sonne, blauer Himmel und minus 8 ° Kälte und dann eine Alster, die endlich nach 13 Jahren wieder einmal kommisbrootdick zugefroren ist. Ja, was will man mehr. Natürlich können sich Polizei und die Hamburger Umweltbehörde sich nicht entschließen, dass zugefrorene Gewässer mitten in der Stadt amtlich zum Betreten freizugeben, aber wen bekümmert das? Die Hamburger Jugend nicht und auch uns nicht, das betagte Ehepaar Heiner und Uschi Fosseck.
So eierten wir auf der superglatten 164 Hektar großen Außenalster herum. Geschätzte 10 000 Menschen von Kleinkind bis zum Tattergreis waren in einem wahrhaft demokratischen Vergnügen auf dem glatten Eisparkett. Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die sich über die hohe Obrigkeit und ihren Anordnungen hinweggesetzt haben. Hier wurde endlich mal wieder der Rost von den Schlittschuhen geschliffen. Unendlich viele Schlittschuhläufer , wo man hinsah Schlittschuhläufer. Das Gefährlichste auf dem Eis war, das man von rasenden Eisläufern umgefahren oder von dem Puck der vielen Eishockeyspieler getroffen und k. o. geht.
Als gesetztes Ehepaar gingen wir Arm in Arm, uns gemeinsam stützend, von der Lombardsbrücke bis Bobby Reich an der Krugkoppelbrücke. Hier  gab es den wunderbaren Glühwein von Bobby Reich und so stellten wir uns brav in einer Menschenschlange an. Wenn Bobby Reich noch nicht reich ist, so wird er es heute wohl geworden sein. Aber der lebt wohl auch nicht mehr.
Bis hierher hat uns der Nordostwind ins Gesicht geweht, nun auf dem Rückweg blinzelten wir in die tief stehende Sonne. Rundherum an der Bellevue sind die Wohnpaläste der besseren Gesellschaft. Die hat man so auch lange nicht gesehen. Ein Vater auf Schlittschuhen schiebt fröhlich singend einen Kinderwagen und der Hund versucht Schritt zu halten und hat auch so seine Probleme mit dem Eis. Ein Eisläufer lässt sich von einem Lenkdrachen ziehen. Das sieht dramatisch aus. Wenn der nun mal mit in die Höhe gezogen wird? Ein etwas eigentümlicher Radfahrer fährt quer über die glatte Alster und mitten auf der Alster sitzen 12 kleine Zwerge, wohl aus einem Kindergarten, und machen vergnüglich Picknick.  Erst kurz nach fünf Uhr verschwindet die Sonne hinter den Häusern am Alsterufer.  Mit etwas Ach und Krach schaffe ich es wenig elegant auf den Anleger an der Rabenstrasse zu klettern und dann spazierten wir durch die Johnsallee in Richtung Eimsbüttel.
Eine vergnügliche, lang entbehrte Partie auf der zugefrorenen Alster hatte sein Ende gefunden.
Herzliche Grüße Heiner Fosseck

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